Zuverlässigkeit und Können, Kundennähe sowie erstklassiger Service sind für den unternehmerischen Erfolg entscheidend. „In unserem Familienbetrieb arbeiten wir mit Markenführern der Automobilindustrie zusammen, aber auch mit vielen kleinen und mittleren Unternehmen. Und genau diese gute Mischung ist unsere Stärke“, sagte Hans Dieter Reckermann, Geschäftsführer der REKU Thermoforming Reckermann GmbH, beim FDP-Mittelstandsforum in Vlotho.
Auf Initiative des Ortsvorsitzenden Siegfried Mühlenweg und seines Stellvertreters Friedrich-Wilhelm Südmersen ließen sich die Freien Demokraten über die aktuelle Lage und die Perspektiven des 1992 gegründeten Unternehmens informieren. Die REKU GmbH ist spezialisiert auf die individuelle Fertigung und den Vertrieb thermogeformter und CNC-gefräster Kunststoffteile.
Nur mit hoch qualifizierten und motivierten Mitarbeitern seien die komplexen Aufgaben im Formen- und Werkzeugbau zu erfüllen, betonte Reckermann. Die derzeitige Geschäftslage und die Zukunftsaussichten seien ausgezeichnet, die Auftragsbücher gut gefüllt. Große Sorge bereite ihm jedoch der anhaltende Fachkräftemangel, betonte der 70-jährige Unternehmer. Auch sei es schwierig, Auszubildende zu finden, die Interesse an technischen Vorgängen haben, ergänzte Diplom-Ingenieur Tobias Reckermann (35), der seit 2009 im väterlichen Unternehmen tätig ist. Die Schulen schafften es nicht, genug junge Menschen zu motivieren, den Weg einer anspruchsvollen Berufsausbildung aufzunehmen und durchzuhalten. Pro Jahr würden drei neue Auszubildende als Werkzeugmacher oder Verfahrensmechaniker für Kunststofftechnik eingestellt, berichtete Reckermann jun. Die REKU GmbH beschäftigt derzeit knapp 100 Mitarbeiter, darunter zehn Auszubildende.
Auf Nachfrage von Siegfried Mühlenweg erläuterte der Firmengründer, dass der Mittelstand in Deutschland unter „schlechten Rahmenbedingungen“ leide. Die Unternehmen brauchten endlich mehr „Luft zum Atmen“ und weniger bürokratische Hemmnisse. Mühlenweg verwies auf das so genannte „Entfesselungsgesetz“ der schwarz-gelben NRW-Koalition, mit dem zahlreiche Hürden für Wirtschaft und Mittelstand in Richtung „Bürokratieabbau“ abgeschafft werden sollten. Laut Reckermann sen. sind die Auswirkungen dieser Gesetzesinitiative in Vlotho bisher noch nicht angekommen. Es bleibe noch abzuwarten, ob sich das Gesetz tatsächlich als Aufbruchsignal für bessere Standortbedingungen und reduzierte Bürokratielasten erweise, so Reckermann schmunzelnd.
Tobias Reckermann äußerte sich kritisch zur Umsetzung von EU-Recht in den Mitgliedsstaaten. Er habe den Eindruck, dass vor allem Deutschland das EU-Recht besonders eifrig umsetze und beachte, sagte der „Junior-Chef“ unter dem Beifall der liberalen Gäste.
Die beiden mittelständischen Unternehmer ließen schließlich keinen Zweifel, dass ihnen die unternehmerische Tätigkeit immer wieder großen Spaß bereite. „Die Kunden trauen uns viel zu“, hieß es unisono. „Geht nicht, gibt es bei uns nicht!“ Hans Dieter und Tobias Reckermann zeigten sich zuversichtlich, künftige Herausforderungen auch in einem schwierigeren wirtschaftlichen Umfeld weiter erfolgreich zu bestehen. Wichtig für den unternehmerischen Erfolg sei stets auch der „gesunde Menschenverstand“, betonte Reckermann sen. Daran habe sich seit Anbeginn seiner beruflichen Selbstständigkeit nichts geändert.