Frank Kögel beschreibt erfolgreiche Unternehmensentwicklung Reglementierungen belasten Mittelstand
Kreis Herford/Bad Oeynhausen. Kommunikation und Transparenz sind für den Erfolg eines mittelständischen Unternehmens von entscheidender Bedeutung. „Nur hoch qualifizierte und motivierte Mitarbeiter können unsere Kunden begeistern“, sagte Diplom-Ingenieur Frank Kögel, Geschäftsführer der Kögel Bau GmbH & Co. KG, in einem Gespräch mit FDP-Politikern aus Stadt und Land auf Schloss Ovelgönne Auf Initiative des Bezirksvorsitzenden Frank Schäffler (Bünde) ließen sich Henning Höne MdL sowie die Ortsvorsitzenden Wilhelm Ober-Sundermeyer (Bad Oeynhausen) und Siegfried Mühlenweg (Vlotho) über die aktuelle Lage und die Perspektiven des 1968 gegründeten Familienunternehmens informieren.
Für Frank Kögel ist es selbstverständlich, dass alle Mitarbeiter nicht nur regelmäßig Daten und Fakten über die Auftragslage erhalten. Noch mehr Vertrauen und Motivation im Team schafften Informationen über „relevante Kennzahlen“ wie etwa Umsatz, Ertrag oder Liquidität. Derzeit beschäftigt die Unternehmensgruppe insgesamt 216 Mitarbeiter, darunter 120 gewerbliche. Der Geschäftsführer verwies auf die kontinuierliche Weiterentwicklung der fünf Kernkompetenzen in den Bereichen Hochbau, Tief- und Rohrleitungsbau, Schlüsselfertigbau, Ingenieurbau und Bausanierung. „Unsere Prozesse sind in den letzten Jahren schneller und effizienter geworden“, erläuterte Kögel den liberalen Gästen.
Für die Zukunft des Unternehmens setzt die Geschäftsführung traditionell auf die Ausbildung von Nachwuchskräften und verwies auf eine Ausbildungsquote von zwölf. Prozent. Nach seinen Angaben werden gegenwärtig 25 junge Leute in kaufmännischen und gewerblichen Berufen ausgebildet. „Wir bilden aus, um zu übernehmen“, so Kögel, der 1991 in zweiter Generation die Geschäftsführung übernahm. Die Übernahmequote liege bei über 80 Prozent aller Auszubildenden der letzten Jahrgänge. Wichtig sei selbstverständlich auch die fachliche und persönliche Weiterbildung aller Mitarbeiter des Bauunternehmens. Laut Kögel finden regelmäßig Schulungen und Workshops, um „die besten Mitarbeiter“ zu haben.
An die FDP-Politiker gewandt, kritisierte der Unternehmer die Vielzahl an Reglementierungen, Normen und Vorschriften, die den deutschen Mittelstand lähmten. Konkret schlug er dem Landtagsabgeordneten Höne vor, in NRW künftig nur eine neues Gesetz auf den Weg zu bringen, wenn gleichzeitig zwei Gesetze und Verordnungen abgeschafft würden. Vor jeder Gesetzesinitiative seien „messbare Kennzahlen“ als Orientierung festzulegen. Höne erinnerte daran, dass von 2005 bis 2010, als CDU und FDP in Düsseldorf noch gemeinsam regierten, jedes Gesetz eine Befristung bekommen habe. Davon habe sich die rot-grüne Landesregierung jedoch schnell wieder verabschiedet.
Die Steuern und Abgaben seien in Deutschland schlichtweg zu hoch, meinte Kögel und fand dabei die ausdrückliche Zustimmung von Frank Schäffler. „Wir müssen dem Staat endlich Geld wegnehmen, sonst gibt er noch mehr aus“, sagte der designierte FDP-Bundestagskandidat.
Höne sprach sich für eine grundlegende Reform der Gemeindefinanzierung aus. „Rot-Grün darf bei den Steuererhöhungsspiralen in den Städten und Gemeinden nicht einfach weiter zuschauen“, schimpfte der kommunalpolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion und erneuerte die Forderung der Freien Demokraten nach einer Grundsteuerbremse.
Als Kommunalpolitiker forderten Ober-Sundermeyer und Mühlenweg bei der öffentlichen Auftragsvergabe eine stärkere Berücksichtigung der lokalen und regionalen Anbieter. Auf Nachfrage von Siegfried Mühlenweg, der für die FDP im Herforder Kreistag sitzt, bescheinigte Kögel den öffentlichen Auftraggebern eine „gute Zahlungsmoral“.