„ Wir haben den Zeitpunkt für den Betriebsbesuch gut getroffen“, sagte die Exteraner Landfrau und Ehrenvorsitzende der FDP Vlotho, zu Beginn der Betriebsbesichtigung bei der Landwirtin Friederike Detering in Vlotho. Das Thema „Landwirtschaft“ sei so aktuell wie schon lange nicht mehr. Etwa 15 Freie Demokraten aus Stadt und Kreis nahmen an der mittelstandspolitischen Veranstaltung teil, darunter auch der FDP-Bezirksvorsitzende Frank Schäffler (Bünde) sowie der Kreisvorsitzende Stephen Paul (Herford).
Sauenhaltung mit Ferkelaufzucht sowie Schweinemast und Ackerbau sind die Kerngeschäfte der 31-jährigen Detering, die sich auch aktiv als stellvertretende Vorsitzende im Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverband für ihren Berufsstand engagiert. Die Arbeit auf dem Hof werde seit Jahren „immer wieder durch neue Auflagen erschwert“, kritisierte Detering. Ob diese im Einzelfall immer sinnvoll seien, könnten die Verantwortlichen oft nicht genau einschätzen, da ihnen die Praxisnähe fehle, so die Landwirtin. Daneben wirkten sich auch die Handelssanktionen gegen Russland für ihren Betrieb negativ aus. „Der Osten ist ein wichtiger Markt für uns“.
Beim Rundgang durch den Familienbetrieb erläuterte Detering die einzelnen Arbeitsgänge, die für die Schweinehaltung („rund 400 Sauen“) notwendig sind. „Vor allem sehr strenge, aber auch wichtige Hygienevorschriften“, so die Unternehmerin, wie das Tragen von Schutzkleidung in den Betriebsräumen seien mittlerweile Standard. Es sei die Masse an Normen und Vorgaben, die es für Betriebe wir ihren „schwer macht, sich auf einem hart umkämpften Markt zu behaupten“.
Auf Nachfrage der liberalen Gäste, was sie für die Zukunft von der Politik erwarte, antwortete Detering, sie wünsche sich eine Politik, die „zu den Landwirten und hinter der Landwirtschaft steht“. Man könne nicht regionale Produkte erwarten, die Bedingungen dafür jedoch unnötig kompliziert gestalten. Auch der Verbraucher spiele ein wichtige Rolle, betonte die Landwirtin. Das Wohl des Tieres sei für viele Menschen immer wichtiger, „entschieden wird dann jedoch oft mit dem Portemonnaie an der Ladentheke“.
Beeindruckt von dem Mut und dem Engagement der jungen Unternehmerin würdigte FDP-Chef Stephen Paul den „sehr ehrbaren Beruf des Landwirts“ und fügte hinzu, dass die Landwirtschaft auch „über ländliche Regionen hinaus unverzichtbar“ sei. Die Betriebe müssten mehr Unterstützung von Seiten der Politik bekommen, so Paul.