Vlotho/Kreis Herford. Während zu Beginn der Sommerferien überall in Stadt und Kreis, auf den Land- und Bundesstraßen vielfältige Baumaßnahmen anlaufen und zu Verkehrsbehinderungen führen, sind an der sogenannten Knickstraße weder Bagger noch Bauarbeiter zu sehen. Mit Enttäuschung und Unverständnis nehmen die Freien Demokraten zur Kenntnis, dass der dringend notwendige Ausbau der B 611 zwischen Löhne/Wittel und Vlotho/Exter weiter auf sich warten lässt.
Seit Jahrzehnten schon werde über diese Baumaßnahme geredet und diskutiert, schimpfte der Vlothoer FDP-Ortsvorsitzende Siegfried Mühlenweg. Außer vollmundigen Reden und Ankündigungen hätten auch die heimischen Bundestagsabgeordneten bisher wenig „bis nichts“ zustande gebracht. Statt sich fast täglich in Statements, Erklärungen und gegenseitigen Beschuldigungen zu den Landratskandidaten von CDU und SPD/Grüne zu äußern, sollten sich Tim Ostermann (CDU) und sein Kollege Stefan Schwartze (SPD) lieber um die Belange der Bürgerinnen und Bürger kümmern. Die Wahl am 13. September lähme die politische Sacharbeit vor Ort, kritisierte der Liberale.
„Eigentlich hätten die Arbeiten doch längst beginnen sollen“, betonte Mühlenweg am Freitag in Vlotho. Die Knickstraße sei im Investitionsrahmenplan des Bundes als „Prioritäres Vorhaben“ enthalten, alle Grundstücksfragen konnten bereits vor Jahren geklärt werden, schon 2012 sei es zum Planfeststellungsbeschluss gekommen. Niemand habe mehr Verständnis für die unerträglich lange Planungsphase.
Der Politiker aus Vlotho-Exter, der für die FDP im Herforder Kreistag sitzt, forderte die politisch Verantwortlichen in Bund und Land zu mehr Engagement für das Neubauprojekt auf. Es sei dringend notwendig, die B 611 endlich zu bauen. Mühlenweg: „Das Projekt ist wichtig. Die Knickstraße ist eine wichtige Verbindung zur Autobahn“. Es sei schlichtweg inakzeptabel, dass es immer wieder zu lebensgefährlichen Situationen mit Lkw’s komme, wenn „sich die dicken Brummer an engen und kurvigen Stellen begegnen“, warnte der FDP-Politiker.
Mühlenweg verwies darauf, dass sich der Zustand der rund fünf Kilometer langen Knickstraße in jüngster Vergangenheit noch weiter verschlechtert habe. Die Schilder mit der Aufschrift ‚Straßenschäden’ und Tempo 60 stehen schon seit Jahren, so Mühlenweg. Es sei zu befürchten, dass im kommenden Herbst der fortschreitende Substanzverlust der Straße weiter beschleunigt werde, falls nicht kurzfristig etwas geschehe.