Kreis Herford. Ein abwechslungsreiches und stimmungsvolles Neujahrstreffen der Freien Demokraten erlebten am Sonntag, 11. Januar 2015, rund 120 Teilnehmer im Herforder Kreishaus. Darunter viele Vertreter des öffentlichen Lebens aus Wirtschaft, Vereinen, Politik und Verwaltung.Zur Eröffnung sprach Kreisvorsitzender Stephen Paul über die Verdienste von Polizei und Rettungsdiensten im Wittekindskreis. „Sie haben beherzt eingegriffen und die öffentliche Ordnung wieder hergestellt, als es im vergangenen Jahr zu Gewalt zwischen Salafisten und Jesiden auf unseren Straßen kam.“ Paul machte deutlich, dass wir als deutsche Gesellschaft unsere Erwartungen an Einwanderer und Flüchtlinge klarer formulieren und durchsetzen müssen. „Wir erwarten die Achtung unseres Landes und unserer friedlichen, freiheitlichen Lebensweise. Wir erwarten, dass Einwanderer unsere Sprache lernen und sich in unser öffentliches Leben integrieren“, brachte es der FDP-Kreisvorsitzende auf den Punkt.
Auf den Herforder Kreistag würden im neuen Jahr weitere Aufgaben warten: Der Doppelhaushalt 2015/2016 mit weitreichenden Entscheidungen für das Funktionieren der öffentlichen Verwaltung und viele Einrichtungen und Vereine, die mit Steuergeldern unterstützt werden. Eine neue Finanzierungsvereinbarung für den Fortbestand der Nordwestdeutschen Philharmonie. Praktische Lösungen für eine qualitätsvolle Inklusion von Schülern mit Behinderung. Die Neuaufstellung der Wirtschaftsförderung im Dialog von Kreis, Städten und Gemeinden, der Initiative Wirtschaftsstandort Kreis Herford e.V., den Wirtschaftskammern, Gewerkschaften und anderen relevaten Akteuren.
Nach der Begrüßung der zahlreichen Ehrengäste dankte Stephen Paul gemeinsam mit den stellvertretenden Kreisvorsitzenden Siegfried Mühlenweg und Chris Dimitrakopoulos sowie dem Bezirksvorsitzenden Frank Schäffler der scheidenden FDP-Kreisgeschäftsführerin Annemarie Schuster für Ihren Einsatz. Ihr Nachfolger wird Maximilian Mühlenweg, der seinen Einstand mit traditionellen und neuen Freiheitsliedern gab, die er zur Gitarre gesanglich vortrug.
Frank Schäffler übernahm die Laudatio für den diesjährigen Bürgerpreisträger der Freien Demokraten im Wittekindskreis. Ihren Ehrenamtspreis sprach die Kreis-FDP diesmal dem Freundeskreis Herforder Bismarckturm e.V. zu. Vorsitzender Peter Bubig und die stellvertretende Vorsitzende Regina Hensel waren über die Auszeichnung sehr erfreut. Die Auszeichnung besteht aus der vom FDP-Kreisverband geschaffenen Höpker-Aschoff-Medaille in Gold, einer Ehrenurkunde und einer Spende für den guten Zweck.
In seiner Laudatio ging Frank Schäffler auf die ehrenamtliche Leistung der Vereinsmitglieder ein. Ohne den Freundeskreis stünde der Herforder Bismarckturm heute der Öffentlichkeit als Denkmal und beliebtes Ausflugsziel auf dem Stukenberg wohl nicht mehr zur Verfügung. Der mittlerweile über 600 Mitglieder zählende Verein sorge für die Instandhaltung, für die Öffnung des Turmes an zahlreichen Tagen im Jahr und für den notwendigen Schutz vor Vandalismus. Außerdem organisiere der Freundeskreis im Jahresverlauf mehrere, stets gut besuchte Feste und Aktionen rund um den Turm. Sagenhaft sei auch der Ausblick von der Turmspitze. „Von hier hat man wohl den besten Blick über die Hansestadt Herford und das Ravensberger Land“, stellte der FDP-Bezirksvorsitzende fest.
Als Gastredner hatten die Freien Demokraten den erfolgreichen Herforder Unternehmer Oliver Flaskämper eingeladen, den Kreisvorsitzender Stephen Paul als wahrhaften „Chancensucher“ bezeichnete. Innovative Macher wie er würden den Wohlstand in der Region fördern und vielen Menschen Ausbildung und Beschäftigung ermöglichen. Flaskämper wurde vor Jahren bekannt durch das von ihm betriebene Internetportal geizkragen.de.
Als Vorstand der Priority AG und der Bitcoin Deutschland AG wusste er den Teilnehmern des Neujahrstreffens manches über seine Projekte zu berichten. Besonders über das von ihm geplante Gründerzentrum für neue Internetunternehmen, das als „Denkwerk“ im Sommer des Jahres in Herford eröffnet werden kann. Aber auch über sein gastronomisches Vorhaben in der „Alten Sackfabrik“.
Der Unternehmer forderte beim Neujahrstreffen öffentlich dazu auf, die Region stärker auf ungewöhnliche, „ver-rückte“ Weise bekannt zu machen. So könnten Investoren angelockt und der Kreis Herford als Arbeits- und Lebensort beliebter gemacht werden. Überhaupt müsse für Gründungswillige viel mehr getan werden. „Ich warte noch immer auf das Begrüßungsschreiben von der Stadt“, berichtete Flaskämper augenzwinkernd. Den Bescheid über Grund- und Gewerbesteuern sowie die kommunalen Abgaben habe er aber schon bekommen. Als Unternehmer hielt er zwar der FDP für die vergangenen Jahre einen kritischen Spiegel vor, bekannte aber: „Als Selbständiger fühle ich mich der freiheitlichen Partei sehr nahe.“
Mit weiteren Grußworten bereicherten Landtagsabgeordneter Kai Abruszat und Kreisdezernent Jürgen Müller das abwechslungsreiche Programm des Neujahrstreffens, bevor es bei einem schmackhaften Imbiss und Getränken noch viel Gelegenheit zu guten Gesprächen gab.