Kreis Herford. Einbrüche und körperliche Gewalt beunruhigen nicht nur die Menschen in den Großstädten, sondern zunehmend auch die Bürger in den Städten und Gemeinden im Wittekindskreis. Wie auch in eher ländlichen Regionen die persönliche Sicherheit erhöht und das Eigentum besser geschützt werden kann, war Gesprächsthema der Kreis-FDP mit dem liberalen Landtagsabgeordneten Marc Lürbke, Sprecher für Bevölkerungsschutz und Sicherheit.
Kontrovers diskutierten die Liberalen die in Nordrhein-Westfalen seit 1996 geltende „belastungsbezogene Kräfteverteilung“ von Polizeistellen. Dieses System habe dazu beigetragen, dass bei der Herforder Kreispolizeibehörde über die Jahre Stellen abgebaut wurden. „Eine Kreispolizeibehörde, die die Kriminalität erfolgreich bekämpft, darf durch den Abzug von Stellen anschließend nicht wieder geschwächt werden“, fasste Kreisvorsitzender Stephen Paul die Sorgen der heimischen FDP zusammen. Ob beispielsweise mit Hilfe eines flächenbezogenen Ansatzes den Gegebenheiten von Landkreisen besser Rechnung getragen werden kann, wollen die Liberalen in weiteren Gespräch mit Fachleuten klären. Landtagsabgeordneter Marc Lürbke sagte zu, die Kritik an der „belastungsbezogenen Kräfteverteilung“ in der Landtagsfraktion in Düsseldorf aufzugreifen und das System zu hinterfragen.
Der FDP-Sprecher für Bevölkerungsschutz und Sicherheit machte seinerseits deutlich, dass die Landesregierung die Polizei im Kampf gegen Einbrecher und Gewalttäter stärken könne. „Blitzer-Marathons mögen ja für den Minister publikumswirksam sein, binden aber tausende Polizisten gleichzeitig“, bemerkte Marc Lürbke.
Die Menschen im Kreis Herford leiden immer mehr unter organisierten kriminellen Banden, die aus Osteuropa über die Autobahnen in unsere Region kommen. Nach Einbrüchen bieten die Fernstraßen ebenso ideale Fluchtwege.
Die Liberalen waren sich einig, dass Kampagnen wie „Riegel vor“ wichtig sind, um die Bürger auf Möglichkeiten des Schutzes gegen Einbrecher zu informieren. Hier sei die Herforder Kreispolizeibehörde sehr aktiv. Ebenso wichtig sei, die Wege der Diebesbeute nach zu verfolgen und damit den Hehlern das Handwerk zu legen. Die Kreis-FDP begrüßte den Vorschlag der liberalen Landtagsfraktion, mit einer Online-Datenbank „Beute zurück“ auf gestohlenes Eigentum öffentlich hinzuweisen.
Entscheidend sei auch, dass bei der Polizei über die Jahre regelmäßig ausgebildet und eingestellt werden könne. „Personalmangel hat immer Ursachen, die einige Jahre zurückliegen“, waren sich Stephen Paul und Marc Lürbke einig.